Die Europäische Zentralbank hat ein weiteres Mal den Leitzins erhöht und angedeutet, dass weitere Anhebungen bevorstehen. Während dies helfen kann, die Inflation zu bekämpfen, birgt es für die Immobilienfinanzierung hohe Zinsen und eine Schwächung der Konjunktur mit sich. Im Dezember 2022 erhöhte die Notenbank den Leitzins um 0,5 Prozent statt um 0,75 Prozent, wie ursprünglich beabsichtigt. Die Entscheidungen für zukünftige Schritte werden von der jeweiligen Situation abhängig gemacht, wobei die Inflationsrate und die wirtschaftliche Entwicklung als Grundlage herangezogen werden.
Nachdem die Wirtschaftsleistung im Jahr 2022 um mehr als 1,5 Prozent gewachsen war, werde die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 um 0,75 Prozent sinken, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Das Ifo Institut ist hingegen optimistischer. Es rechnet mit einer milderen Winterrezession als erwartet. Die Wirtschaftsleistung 2023 werde nur um 0,1 Prozent schrumpfen. Die Inflationsrate werde von 7,8 Prozent im Jahr 2022 auf 6,4 Prozent im Jahr 2023 sinken. Beide Zahlen sind deutlich niedriger als noch im Herbst angenommen, weil sie nun die Strom- und Gaspreisbremse berücksichtigen.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) prognostiziert, dass die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 um 0,75 Prozent sinken wird. Dies ist eine Verschlechterung im Vergleich zu den 1,5 Prozent Wachstum, die 2022 verzeichnet werden konnte. Allerdings ist das Ifo Institut optimistischer in Bezug auf diese Zahlen und geht nur von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent aus. Ein Grund für die pessimistischeren IW-Prognosen sind die Strom- und Gaspreisbremse, die nun berücksichtigt werden muss. Im Jahr 2023 wird die Inflationsrate voraussichtlich von 7,8 aus dem Jahr 2022 auf 6,4 Prozent sinken.
Der deutsche Immobilienfinanzierungsindex (Difi), ein vierteljährlich erhobener Stimmungsindikator, ist für die vierte Periode in Folge gefallen. Diesmal haben schlechte Rahmenbedingungen eine merkliche Eintrübung der Stimmung bei den deutschen Immobilienfinanzierern verursacht. Der Wohnungsbereich ist besonders stark von der wirtschaftlichen Situation beeinträchtigt. Die Kreditvergabestandards der Finanzunternehmen werden deutlich strenger gehandhabt als bisher.
Laut dem Dr. Klein Trendindikator für Baufinanzierungen wurden im November 2022 durchschnittlich Erst- und Anschlussfinanzierungen mit einem anfänglichen Tilgungssatz von 1,98 Prozent aufgenommen. Es ist möglich, dass Kreditnehmer in Zeiten höherer Zinsen eher zu einer niedrigeren Tilgung entscheiden. Dadurch kann die monatliche Darlehensrate so gering wie möglich gehalten werden. Kreditinstitute bieten erneut niedrigere anfängliche Tilgungssätze an und erwarten nicht mehr unbedingt eine Mindesttilgung von zwei Prozent. Kreditnehmer sollten sorgfältig überlegen, welchen Tilgungsanteil sie wählen, da dies die Dauer der Kreditrückzahlung beeinflusst. Je höher die Tilgung, desto früher ist das Darlehen zurückgezahlt.
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