Beengte Wohnverhältnisse in Städten

In den Großstädten in Deutschland leidet die Bevölkerung unter einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Jede dritte Familie in Städten wohnt in einer zu kleinen Wohnung und etwa sechs Prozent aller Mieterhaushalte in Metropolen leben in beengten Verhältnissen. Familien mit Migrationshintergrund sind besonders oft von dieser Problematik betroffen. Dies zeigt eine Studie des IW-Institutes in Köln.

Gleichzeitig gibt es eine Gruppe von Menschen, die in besonders großen Wohnungen leben. Eine Wohnung gilt als großzügig, wenn die Zahl der Räume die Anzahl der Bewohner um mindestens drei übertrifft. Viele ältere Bestandsmieter wählen diesen Wohnstil, auch wenn sie ihre Kinder verlassen oder ihr Partner verstirbt. Sie bleiben in ihrer größeren Wohnung, weil es günstiger ist, als in eine kleinere Wohnung mit einem teureren Neuvertrag umzuziehen.

Die Menschen in Deutschland haben auch aufgrund der Inflation, der Energiekrise und der hohen Zinsen Schwierigkeiten, ins Wohneigentum zu wechseln. Selbst Paare mit hohem Einkommen haben Probleme, sich eine Immobilie leisten zu können. Laut einer Studie konnten Paare mit einem Medianeinkommen von rund 3.730 Euro netto nur 28 Prozent der angebotenen Einfamilienhäuser kaufen, im Vergleich zu 40 Prozent zu Beginn des Jahres.

Der Architekt Florian Fischer-Almannai meint, dass es genug nutzbare Wohnfläche gibt, aber dass sie einfach effizienter genutzt werden müsste. Er fordert eine Initiative zur Umgestaltung und besseren Nutzung des vorhandenen Wohnraums.