Im Bereich Wohnungsbau herrscht aktuell Stau. Die Zahl der Baugenehmigungen ist zwar rückläufig, allerdings steigt die Zahl der noch nicht fertiggestellten Bauvorhaben (sogenannte Bauüberhänge) an. Aktuell gibt es einen Engpass bei den Baumaterialien, die für den Wohnungsbau benötigt werden. Zusätzlich steigen die Zinsen, was das Bauen von neuen Wohnungen noch teurer macht. Dies alles droht die Wirtschaftlichkeit des Marktes zu gefährden. Es ist dringend notwendig, dass mehr Wohnungen gebaut werden, um den Markt zu stabilisieren.
Im August 2022 gab es 9,4 Prozent weniger Baugenehmigungen für Wohnungen als im Vorjahresmonat. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit. Insgesamt wurden von Januar bis August dieses Jahres 244.605 Baugenehmigungen erteilt – 7.624 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch die Anzahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ging im August 2022 um 15,8 Prozent zurück. Dies ist auf das Auslaufen des Baukindergeldes im Vorjahr zurückzuführen. Bei den Zweifamilienhäusern ging die Zahl genehmigter Wohnungen von Januar bis August 2022 um 2,8 Prozent zurück. Bei den Mehrfamilienhäusern stieg die Zahl der genehmigten Wohnungen jedoch um 5,2 Prozent.
Am 12. Oktober 2022 fand in Berlin eine Konferenz statt, bei der die Pläne für eine Bau-, Investitions- und Innovationsoffensive im Rahmen des „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ vorgestellt wurden. Dieses Bündnis wird von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesbauministerin Klara Geywitz geleitet. 35 verschiedene Akteure, die unterschiedliche Interessen vertreten, haben sich auf eine Erklärung geeinigt. Diese beinhaltet 187 konkrete Maßnahmen, die von allen Beteiligten angestoßen und umgesetzt werden müssen, um erschwinglichen und umweltfreundlichen Wohnraum zu schaffen. In Hamburg setzt das Bündnis für das Wohnen seit 2011 die Standards für eine sozialverträgliche Wohnungspolitik und kann auf große Erfolge zurückblicken.
Digitalisierung, Typengenehmigung und serielles Bauen können Prozesse effektiver und schneller machen. Eine verlässliche Förderung gibt hier Planungssicherheit. „400.000 Wohnungen im Jahr zu bauen, davon 100.000 Sozialwohnungen ist bei steigendem Bedarf notwendiger denn je“, sagt Klara Geywitz. Es ist jedoch nicht über Nacht möglich, den Immobilienmarkt zu stabilisieren und die Preise im Rahmen zu halten. Ein Anstieg der Neubautätigkeit trägt fördernd hierzu bei.
Derzeit können Interessenten auf dem Immobilienmarkt einige Schnäppchen machen, da die Preise für Immobilien allgemein sinken. Experten gehen davon aus, dass dieser Trend weiter anhalten wird. Die Preisentwicklung von Immobilien wird genau beobachtet – unter anderem werden die Angebotspreise auf großen Online-Immobilienportalen registriert. Wenn Sie also auf der Suche nach einer günstigen Immobilie sind, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um auf den Markt zu kommen.